Gesetzte und Rechtsgrunlage der Betriebliche Gesundheitsförderung
Ist der Arbeitgeber in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, Betriebliche Gesundheitsförderung anzubieten? Ein klares Nein, aber...
...eine umfassende Palette gesetzlicher Vorgaben schafft die Basis für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM). Diese Vorgaben sollen die Gesundheit der Arbeitnehmer systematisch fördern und schützen, während sie zugleich Arbeitgebern erleichtern, diese Maßnahmen wirtschaftlich sinnvoll in ihre Unternehmen zu integrieren. Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet seit 1996 Arbeitgeber dazu, Gefährdungen am Arbeitsplatz, einschließlich psychischer Belastungen, zu beurteilen und zu minimieren.
Ebenso trägt das Präventionsgesetz (PrävG), eingeführt im Jahr 2015, dazu bei, die präventiven Gesundheitsmaßnahmen zu stärken. Es fördert die Zusammenarbeit zwischen Krankenkassen, öffentlichen Institutionen und Betrieben, um ein breites Spektrum an präventiven Maßnahmen effektiv umzusetzen. Komplementär dazu ermöglicht das Einkommensteuergesetz (EStG) in § 3 Nr. 34 steuerliche Vorteile für Arbeitgeber, die in die
Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren. Diese Förderungen sind steuerfrei, sofern sie bestimmte Qualitätskriterien erfüllen und den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern. Darüber hinaus wird im Sozialgesetzbuch V (SGB V) die Rolle der Krankenkassen bei der betrieblichen Gesundheitsförderung spezifiziert, die insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) unterstützen sollen, leichteren Zugang zu Gesundheitsmaßnahmen zu erhalten.
Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen unterstreichen das starke Engagement des deutschen Gesetzgebers für die Gesundheit am Arbeitsplatz, indem sie nicht nur eine Kultur der Prävention fördern, sondern auch aktive Gesundheitsförderung in den Vordergrund stellen. Sie verdeutlichen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren, um die Arbeitswelt gesünder zu gestalten und gleichzeitig Unternehmen durch steuerliche Anreize zu unterstützen. Diese gesetzlichen Bestimmungen sind essenziell für die Implementierung eines effektiven BGM, das die Lebensqualität der Arbeitnehmer langfristig sichert und fördert.